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Erinnerungen an David Clement (1911– 2007)

“I am keen on meeting people”

von Thomas Meyer

Der Musiker und Pianist Stefan Mickisch hat sich eine besondere Aufgabe gesetzt: zum Erleben der verschiedenen Eigenarten der Tonarten hinzuführen. Es gibt nicht nur eine sinnlich-sittliche Qualität der Farben, wie Goethe dies nannte und in seiner Farbenlehre untersucht und dargestellt hat; es gibt auch eine noch wenig anerkannte sinnlich-sittliche Qualität der verschiedenen Tonarten. Wer sich unbefangen hörend auf den Charakter jeder Tonart einlässt, wird diesen spezifischen Qualitätscharakter mit der Zeit bemerken. Und es ist alles andere als zufällig oder nebensächlich, in welcher der zwölf Dur- und zwölf Moll-Tonarten die großen Werke der Musikgeschichte der Neuzeit komponiert sind. Ja, es ist geradezu das Kennzeichnen für die Größe eines Komponisten, dass er mit Bewusstheit oder wenigstens mit instinktiver Sicherheit zu dieser oder jener Tonart für eine Komposition greift. In höchstem Maße zeichnen sich die Werke Richard Wagners durch einen solchen Tonart-spezifischen Charakter aus.

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