Apropos

Denkfehler in der modernen Medizin – und anderswo (Apropos 82)

Die Fortschritte der modernen Medizin sind zweifellos beeindruckend. Ein Gradmesser dafür ist etwa die Lebenserwartung. In der griechisch-römischen Antike betrug sie im Mittel 20 Jahre, und noch im 18. Jahrhundert nicht mehr als 35 Jahre. An der Wende zum 20. Jahrhundert war sie mit 45 Jahren auch noch gering. Jedenfalls verglichen mit heute, da wir 80 Jahre und älter werden können. Diese Entwicklung hat verschiedene Ursachen: die Verbesserung der Lebensbedingungen, insbesondere der allgemeinen Hygiene und der Ernährung, vor allem aber die Fortschritte der Medizin. Diese haben sehr vieles ermöglicht, was früher als undenkbar galt, vor allem auf den Gebieten der Intensivmedizin, der Transplantationsmedizin, der Reproduktionsmedizin, der Onkologie und der Geriatrie. Wie wir aus den USA wissen, macht es die heutige Genetik möglich, aus vorhandenen Embryonen jenes Kind auszusuchen, das einem wünschenswert erscheint: Geschlecht, Haarfarbe, Größe, Intelligenz, Lebenserwartung können so vorbestellt werden – wie wir im Supermarkt einen neuen Kühlschrank oder im Möbelgeschäft ein neues Wohnzimmer aussuchen. Diese Entwicklung hilft einerseits gegen Krankheiten, wirft aber anderseits auch die Frage auf: Dürfen wir alles, was wir können? Denn sie hat mit den Erfolgen auch zahlreiche neue – vor allem ethische – Probleme geschaffen.

Ist ein «hirntoter» Mensch wirklich tot?
Als kleines Beispiel die Frage: Wann ist ein Mensch tot? …

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