Editorial

Boston, Rassismus und das «Nasmyth-Interview»*

In den USA gab es erneut einen Terroranschlag, der zur Verschärfung der anti-islamischen Stimmung führte. Ein Artikel unseres Autors Andreas Bracher aus Boston beschreibt die Atmosphäre nach den Anschlägen. Er deutet auch auf die Widersprüche und Ungereimtheiten in der offiziellen Berichterstattung hin, die weltweit von den Medien nachgebetet wurde.** – 

Helmuth von Moltke wird zunehmend zum deutschen Sündenbock für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Im Hinblick auf das kommende Gedenkjahr 1914/2014 bringen wir Klarstellungen solcher Karikaturbilder. –

Helmut Zander durfte wieder einmal in einer großen Tageszeitung seine geschmeidig daherkommenden Unterstellungen «rassistischer Formulierungen» bei Rudolf Steiner zu Markte tragen. Einen sachlichen kurzen Leserbrief ließ die NZZ von Zander beantworten. Wir publizieren eine vollständige Dokumentation dieses unwürdigen Umgangs mit dem Werk Rudolf Steiners.

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Der Herausgeber des Europäer, der in den vergangenen Jahren zahlreiche Interviews mit verschiedenen wichtigen Persönlichkeiten veröffentlicht hatte, publizierte im letzten November ein weiteres Interview, welches er mit «Alexander Nasmyth» führte, einem amerikanischen Diplomaten, dessen Identität zunächst nicht preisgegeben werden sollte. Als sich zeigte, dass sich bei einigen Lesern ein ziemlich ungesundes Interesse an Alexander Nasmyth statt am konkreten Inhalt des Interviews entwickelte, begann ich auf direkte Fragen hin durchblicken zu lassen, dass Nasmyth nicht in gewöhnlicher Weise existiert, mit anderen Worten: dass er eine fiktive Identität besitzt. Das wurde mir von solchen Lesern übelgenommen. Ich wurde mit einem 15seitigen Elaborat beglückt, das mir ohne Absender von einem ungenannten «Bruder im Geist» zugesandt wurde. Die Europäer-Redaktion beschloss, die Sache in der Juninummer aufzugreifen.

Bei Redaktionsschluss traf zusätzlich ein von Niklaus Schär abgesandter eingeschriebener Brief ein, der insgesamt von 13 Persönlichkeiten unterzeichnet wurde, darunter Alt-Regierungs- und Ständerat R. Hafner. Das Schreiben forderte ebenfalls zur öffentlichen Selbst-Entlarvung meines Vorgehens auf. Paradoxes Detail: Schär sitzt im Verwaltungsrat des Rudolf Steiner Verlags, ist also mitverantwortlich für die Publikation der Schrift von Taja Gut, Wie hältst du’s mit der Anthroposophie?, in welcher der Autor seine unverarbeiteten Vorbehalte gegenüber Steiner und der Anthroposophie in Form eines nicht-fiktiven Selbst-Interviews öffentlich verbreitete. Das inkriminierte Europäer-Interview war zwar der Form nach teils fiktiv, diente aber der vorbehaltlosen Förderung der anthroposophischen Sache. Worauf kommt es an?

Wir gingen der Frage nach, weshalb dieses Interview bei manchen missverstanden wurde oder gar heftigen Unwillen erregte. Dies geschah mit möglichster Sachlichkeit, aber auch mit dem nötigen Humor, nicht zuletzt durch eine kleine satirische Behandlung des allmählich alle vernünftigen Proportionen sprengenden Vorgehens gewisser Menschen. Wir betrachten die Sache durch die entsprechenden Beiträge dieser Nummer als ausreichend geklärt und wünschen unseren Lesern auch Vergnügen bei der Lektüre der Darstellung dieser Vorgänge.

Thomas Meyer 

* «Was ich denke», Nov. 2012. S. 3ff.
** Kritische Informationen siehe unter: http://www.naturalnews.com/039926_Boston_marathon_bombing_terrorism.html
http://www.globalresearch.ca/the-boston-bombing-web-of-lies/5332981
http://luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP05613_290413.pdf