Apropos

Wie man Terroristen macht (Apropos 55)

Die Schlagzeilen waren äußerst deftig: «Terroranschläge in New York vereitelt» , «New Yorker Terrorzelle. Showdown mit entschärften Sprengsätzen. Sie wollten den schlimmsten Anschlag in New York seit 9/11 anrichten – doch das FBI kam ihnen auf die Schliche», «USA bestürzt über Terror-Plot von New York. Das FBI hat Anschläge in New York vereitelt: Eine Terrorzelle mit vier Verdächtigen wollte eine Synagoge, ein jüdisches Gemeindezentrum und einen Militärflughafen angreifen. Politiker in den USA sind bestürzt über die Pläne – und warnen vor der Bedrohung durch einheimische Extremisten.» Oder gar kurz und bündig: «Islamistischer Terror. FBI verhindert neuen 11. September in New York».
Merkwürdig war der diskrete «Zungenschlag» einer deutschsprachigen Zeitung: «New York. ‹Terroranschläge auf Synagoge und Militärflugzeuge geplant›». Inhaltlich die gleiche Aussage wie die anderen Medien, aber die Schlagzeile stand in Anführungszeichen. Das bedeutet normalerweise, dass irgendjemand im Text mit dieser Aussage zitiert wird. Das ist aber in diesem Bericht des Washingtoner Korrespondenten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eindeutig nicht der Fall. So bleibt nur noch die Interpretation, dass die FAZ eine gewisse Distanz zu dieser Geschichte markieren will – zu Recht, wie sich noch zeigen wird. …

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