Europäer September 2012 (Jg 16 / Nr. 11)

27.08.2012

Editorial:
Europa zwischen Illusion und «dämonischer Hoffnung»

Europa zwischen Wirklichkeit und Wahn
Thomas Meyer

Das Evangelium der Entwicklung 
Kardinal Newman, Antonio Rosmini und Papst Wojtyla
Thomas Meyer

Kaspar Hauser – Eine Tragödie
Drama von Paul Michaelis

Symptomatisches aus dem Geistes-, Rechts- & Wirtschaftsleben
Franz-Jürgen Römmeler

Das soziologische Grundgesetz und die antisozialen Triebe
Harald Herrmann

Apropos 82:
PDF Denkfehler in der modernen Medizin – und anderswo
Boris Bernstein

Kalender September

Michael-Festgedanken

Kaiser Hadrian, Apollonius von Tyana
Johannes Greiner

Steiner-Gedenken in Karlsruhe
Nicholas Dodwell

Gerhard Wisnewski zum ESM

Rezension: Zu H. Traubs Philosophie und Anthroposophie
Reinhardt Adam

Rätsel

Impressum  

 

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Europäer September 2012 (Jg. 16 / Nr. 11)

 

 


Kategorie: Europäer-Archiv

Europa zwischen Illusion und «dämonischer Hoffnung»

18.08.2012

Ist Europa noch zu retten? – So könnte unser neues Heft auch übertitelt worden sein. Am 12. September steht eine wichtige Entscheidung aus: Das Karlsruher Bundesverfassungsgericht könnte die rasante Fahrt Deutschlands in eine europäische Wirtschafsdiktatur in letzter Sekunde stoppen, wegen Verfassungswidrigkeit. Werden die Karlsruher Richter die Hand an die Notbremse legen?

Diese Entscheidung wird im gleichen Karlsruhe gefällt, in welchem am 29. September 1812 ein badischer Erbprinz geboren worden war, um kurz nach der Geburt gegen ein anderes Kind ausgetauscht, 16 Jahre gefangen gehalten und schließlich ermordet zu werden – Kaspar Hauser. Er wurde nicht ohne tiefen Grund als Kind Europas bezeichnet. Mit seiner Individualität waren spirituelle Wirkensziele verbunden, die weit über deutsche Interessen hinaus reichten. Seine Gefangenschaft und sein Tod waren nicht nur Ausdruck dynastischer Machtkämpfe, sondern vor allem des Widerstandes gewisser okkulter Kreise, welche gerade eine dem wahren deutschen Volkswesen angemessene übernationale Politik in Mitteleuropa unterbinden woll(t)en. Dieser Aspekt ist in der bisherigen Kaspar-Hauserliteratur wenig berücksichtigt worden.

Der anthroposophische Dramatiker Paul Michaelis schrieb im Sommer 1943 ein Drama, das gerade diesen okkulten Angriff in den Vordergrund rückt: Kaspar Hauser – Eine Tragödie.* Zum 200. Geburtstag Kaspar Hausers veröffentlichen wir auf den folgenden Seiten den ersten Akt aus diesem Drama.

Eine kurze Reise ins Südtirol – in Begleitung von Freunden und ein paar Redaktionsmitgliedern – führte in überraschender Weise vor Augen, wie Europa derzeit zwischen Wahn und Wirklichkeit am Schwanken ist. In Levico Terme wurden Habsburger Monarchieträume zum Besten gegeben, und in Rovereto bei Trient war das schier Unglaubliche zu erleben, dass phrasenhafte Worte eines gegenwärtigen US-Präsidenten und Kriegsverbrechers (Afghanistan, Guantanamo) verehrt und in Musik gesetzt werden können. Lech Walesa hielt bei dieser Gelegenheit eine Ansprache, welche als eine Art Quintessenz der Europa- oder besser der EU-Illusionen der Gegenwart erlebt werden konnte.

Gewisse Passagen im folgenden Reisebericht könnten etwas leichtfüßig klingen. Der Leser mag sich nicht beirren lassen: sie sind nur ein kleiner satirischer Spiegel der zum Teil unfassbar grotesken Vorgänge, die beschrieben werden.
Eine überwiegende Mehrheit von «Europäern» sind nicht Kinder oder Freunde des «Kindes von Europa», sondern Kinder des Wahns, alle Wirklichkeit wurzle letztlich bloß in materiellen Prozessen und Gütern.
Helmuth von Moltke sprach einmal von einer «Hoffnung, die in ihren Untergründen (…) dämonisch» sei (siehe S. 6). Friedrich Dürrenmatt hat eine dazu passende Zeichnung gemacht.

Solcherart sehen die gegenwärtigen EU-Hoffnungen von Millionen Menschen aus. Wir wollen es für möglich halten, dass es auch aus diesen «dämonischen Hoffnungen» noch ein spätes Erwachen geben könnte.

Thomas Meyer

 

*Zu den ersten Kennern und Schätzern gehörten Ludwig Polzer-Hoditz und Karl Heyer, dem wir das bis heute tiefgründigste Kaspar-Hauser-Werk verdanken.

 


Kategorie: Editorial

Denkfehler in der modernen Medizin – und anderswo (Apropos 82)

14.08.2012

Die Fortschritte der modernen Medizin sind zweifellos beeindruckend. Ein Gradmesser dafür ist etwa die Lebenserwartung. In der griechisch-römischen Antike betrug sie im Mittel 20 Jahre, und noch im 18. Jahrhundert nicht mehr als 35 Jahre. An der Wende zum 20. Jahrhundert war sie mit 45 Jahren auch noch gering. Jedenfalls verglichen mit heute, da wir 80 Jahre und älter werden können. Diese Entwicklung hat verschiedene Ursachen: die Verbesserung der Lebensbedingungen, insbesondere der allgemeinen Hygiene und der Ernährung, vor allem aber die Fortschritte der Medizin. Diese haben sehr vieles ermöglicht, was früher als undenkbar galt, vor allem auf den Gebieten der Intensivmedizin, der Transplantationsmedizin, der Reproduktionsmedizin, der Onkologie und der Geriatrie. Wie wir aus den USA wissen, macht es die heutige Genetik möglich, aus vorhandenen Embryonen jenes Kind auszusuchen, das einem wünschenswert erscheint: Geschlecht, Haarfarbe, Größe, Intelligenz, Lebenserwartung können so vorbestellt werden – wie wir im Supermarkt einen neuen Kühlschrank oder im Möbelgeschäft ein neues Wohnzimmer aussuchen. Diese Entwicklung hilft einerseits gegen Krankheiten, wirft aber anderseits auch die Frage auf: Dürfen wir alles, was wir können? Denn sie hat mit den Erfolgen auch zahlreiche neue – vor allem ethische – Probleme geschaffen.

Ist ein «hirntoter» Mensch wirklich tot?
Als kleines Beispiel die Frage: Wann ist ein Mensch tot? …

Weiterlesen: PDF: Denkfehler in der modernen Medizin – und anderswo (Apropos 82)


Kategorie: Apropos

Meteorregen aus dem Sternbild des Perseus

09.08.2012

Meteorregen aus dem Sternbild des PERSEUS

Für die Nächte vom kommenden Samstag und Sonntag (11. und 12. August) rechnen Astronomen mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde, die aus der Richtung des Sternbildes des Perseus sichtbar werden. Perseus, der Überwinder der Medusa, ist der Michael der Griechen.

Die Besucher unserer Webseite mögen dieses wahrhaft kosmische Schauspiel nicht verpassen!

 


Kategorie: News